Montag, 25. Oktober 2004

Generika

Generika - geprüfte und erprobte Arzneimittel

Grundsätzlich gilt: Der Wirkstoff eines Generikums ist qualitativ und quantitativ identisch mit dem Wirkstoff des entsprechenden Originalpräparates.

Für jedes Arzneimittel muß bei der jeweils zuständigen Behörde eine nationale oder europäische Zulassung beantragt werden (Erstanmelder). Sobald der Verwertungsschutz für ein Arzneimittel ausgelaufen ist, können Zweitanmelder auf die Erstanmelder-Unterlagen, auf pharmakologisch-toxikologische und klinische Prüfungen, sowie auf dessen Sachverständigengutachten Bezug nehmen.

Im Arzneimittelrecht wird also der Originalhersteller eines Präparates als Erstanmelder (Vorantragsteller), der Generikahersteller als Zweitanmelder bezeichnet.

Fazit: Generika tragen nach Patentablauf des Wirkstoffes eines Originalpräparates in erheblichem Maße zu einer kostengünstigen und dabei qualitativ hochwertigen medizinischen Versorgung bei.


Südafrika - HIV/Aids-Medikamente aus Brasilien senken Behandlungskosten

Johannesburg/Berlin, 29. Januar 2002. Die internationale Organisation ÄRZTE OHNE GRENZEN wird in Südafrika künftig HIV/Aids-Patienten mit generisch hergestellten Medikamenten aus Brasilien behandeln. Damit können die täglichen Behandlungskosten pro Patient von 3,20 US-Dollar auf 1,55 US-Dollar gesenkt werden. Drei Mitglieder der südafrikanischen Organisation Treatment Action Campaign (TAC) haben gestern bereits zum zweiten Mal die kostengünstigen brasilianischen Arzneimittel nach Südafrika eingeführt. Im Township Khayelitsha in der Provinz Westcap werden bereits 50 Patienten mit dem Aids-Cocktail aus Brasilien behandelt.
"Brasilien zeigt, was möglich ist, wenn eine Regierung das Problem HIV/Aids ernsthaft angeht. Dort werden selbst in den ärmsten Regionen kostenlose HIV/Aids-Medikamente zur Verfügung gestellt, und Tausenden Menschen wird so die Chance gegeben weiterzuleben", sagte Zackie Achmat von TAC heute auf einer gemeinsamen Pressekonferenz in Johannesburg. Nach Ansicht von ÄRZTE OHNE GRENZEN, TAC und Oxfam ist die südafrikanische Regierung nach ihrem Sieg gegen 39 internationale Pharmakonzerne im April 2001 jetzt gefordert, ein ähnliches Programm ins Leben zu rufen. "Die südafrikanische Regierung sollte Zwangslizenzen vergeben, die es ihr ermöglichen, preisgünstige Medikamente entweder selbst herzustellen und/oder generisch aus anderen Ländern zu importieren und so die im weltweiten Vergleich kostengünstigsten Medikamente zu nutzen", sagte Dan Mullins von Oxfam.
Im Township Khayelitsha behandelt ÄRZTE OHNE GRENZEN seit Mai 2001 HIV/Aids-Patienten mit der Dreifachtherapie. "Damit zeigen wir, dass es möglich ist, auch unter einfachen Bedingungen HIV/Aids-Patienten antiretroviral zu behandeln. Menschen, die keine Hoffnung mehr hatten, können so wieder ein normales Leben führen", sagt Dr. Eric Goemaere von ÄRZTE OHNE GRENZEN. "Diese Medikamente können sicher und effektiv in Südafrika angewendet werden, und als Ärzte haben wir die Pflicht, die Behandlung so vielen wie möglich zukommen zu lassen."
Behandelt wird mit dem Präparat AZT/3TC kombiniert mit Nevirapin. Die Arzneimittel, deren Qualität bereits von der südafrikanischen Arzneimittelbehörde (Medicines Control Council/MCC) bestätigt wurde, bezieht ÄRZTE OHNE GRENZEN bei dem staatlichen brasilianischen Hersteller FarManguinhos. Grundlage hierfür ist eine Vereinbarung zwischen ÄRZTE OHNE GRENZEN, dem brasilianischen Gesundheitsministerium sowie der staatlichen Forschungseinrichtung Fiocruz, die zum Ziel hat, die HIV/Aids-Behandlung in ärmeren Länder zugänglich zu machen.
Seit 1996 stellt die brasilianische Regierung den Aids-Cocktail für alle Betroffenen, derzeit mehr als 100.000 Menschen, kostenlos zur Verfügung. Damit konnte die HIV-Sterberate um 50 Prozent gesenkt werden. Zwischen 1997 und 2000 hat Brasilien zudem 677 Millionen US-Dollar unter anderem an Krankenhauskosten eingespart.

ÄRZTE OHNE GRENZEN

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